Preise Goldene Speiche und Plattfuss

PRO VELO Freiburg lädt die Freiburgerinnen und Freiburger in regelmässigen Abständen zur Einreichung von Musterbeispielen (Infrastruktur, Projekte, Angebote, Persönlichkeiten etc.) für den Preis «Goldene Speiche» und von Negativbeispielen für den Preis «Plattfuss» ein.

Diese Auszeichnungen dienen der Sache des Velos, denn sie lenken die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und der Medien auf leuchtende Beispiele und auf dunkle Punkte.


2024

Der Preis Goldene Speiche wird an Villars-sur-Glâne für den Bau eines Tunnels für sanfte Mobilität auf der TransAgglo verliehen.

PRO VELO Freiburg legt Wert darauf, nicht nur Mängel im Bereich der Infrastruktur im Kanton zu kritisieren, sondern auch jene Akteure zu würdigen, die echte Anstrengungen unternehmen, um die Sicherheit für Radfahrende zu verbessern. In diesem Jahr freuen wir uns, den Preis „Goldene Speiche“ an die Gemeinde Villars-sur-Glâne für die Realisierung des Tunnels für sanfte Mobilität auf der TransAgglo (neben Nuithonie; siehe Foto im Anhang) zu vergeben. Dieser Tunnel ermöglicht Radfahrenden und Fussgängern eine sichere Überquerung der stark befahrenen Strasse von Cormanon, die täglich von 20’000 Fahrzeugen genutzt wird. Darüber hinaus begrüsst PRO VELO Freiburg die Offenheit und konstruktive Haltung der Gemeinde und ihrer Dienstabteilungen, die darauf abzielt, die Radinfrastruktur kontinuierlich zu verbessern.

Obwohl die Gemeinde Villars-sur-Glâne diesen Preis aufgrund ihrer zahlreichen Bemühungen um sanfte Mobilität verdient hat, „bleiben jedoch Verbesserungen notwendig, um eine optimale und sichere Radverkehrsinfrastruktur im gesamten Gemeindegebiet zu gewährleisten“, betont Grégoire Kubski, Präsident von PRO VELO Freiburg. Der Verein wird weiterhin Problemzonen identifizieren, insbesondere basierend auf den von Nutzerinnen und Nutzern auf der Website bikeable.ch gemeldeten Gefahrenpunkten.

Übergabe der Goldene Speiche an die Gemeinde Villars-sur-Glâne am 15. November 2024

Der Preis Plattfuss geht an Romont für ihre Untätigkeit in der Radinfrastruktur

In diesem Jahr verleiht PRO VELO Freiburg den Preis „Plattfuss“ an die Stadt Romont für ihre Untätigkeit in Bezug auf das Budget für sanfte Mobilität und den Mangel an Verbesserungen der Radinfrastruktur auf ihrem Gebiet. Generell gibt es nur sehr wenige wirklich sichere Infrastrukturen für Radfahrende, und es fehlt nach wie vor an einer koordinierten Planung für ein kohärentes kommunales Radwegenetz.

Bereits 2009 hat PRO VELO Freiburg das Potenzial für den Radverkehr im Hauptort des Glâne-Bezirks in einem Bericht hervorgehoben, der den Gemeindebehörden im Rahmen der Änderung des örtlichen Nutzungsplans vorgelegt wurde. Der Bericht zeigte auch zahlreiche Verbesserungsmöglichkeiten auf (siehe Anhang). 15 Jahre später muss man feststellen, dass mangels Realisierungen die Stellung des Fahrrads in Romont nach wie vor sehr schlecht ist. Dabei benötigen die Einwohnerinnen und Einwohner von Romont, ob sie Velo fahren oder nicht, wesentliche Verbesserungen der bestehenden Infrastrukturen, um die Vorteile und bessere Lebensqualität zu geniessen, die die Nutzung des Fahrrads in der Stadt mit sich bringt.

Im Jahr 2024 hat die Zunahme von Strassenbauarbeiten paradoxerweise dazu geführt, dass das Fahrrad schneller als das Auto ist, um sich in der Stadt fortzubewegen. Leider hat sich die Sicherheit für Radfahrende ebenso wie für Fussgänger, insbesondere Kinder auf dem Schulweg, weiter verschlechtert. Ein markantes Beispiel dafür ist der Umbau der Strasse Route de la Parqueterie, bei dem Radfahrende schlicht von der Nutzung der Fahrbahn ausgeschlossen wurden, während motorisierte Fahrzeuge weiterhin im Wechselverkehr fahren dürfen. Es wurden weder alternative Routen vorgeschlagen noch Hinweise gegeben; Radfahrende müssen sich selbst zurechtfinden.

Der derzeitige Umbau der Esplanade d’Arruffens, der Radweg zur Maillarde und die zukünftigen Fahrradabstellplätze an der neuen Schule En Bouley sind begrüssenswert, können aber die Mängel nicht vertuschen. PRO VELO Freiburg schlägt dem Gemeinderat deshalb folgende konkrete Massnahmen vor:
Planung eines kohärenten kommunalen Radwegenetzes;
Einrichtung von Tempo-20- oder Tempo-30-Zonen in allen Wohnquartieren;
Schaffung sicherer Verbindungen für sanfte Mobilität in alle abgelegenen Quartiere (insbesondere Maula/Vignetta, Glaney/kleine Quartiere);
Einrichtung eines separaten, sicheren Radwegs, der die Bahnhofsachse mit der Industriezone Maillarde verbindet, über den sich in Bau befindenden Radweg vor dem Quartier Echervettes;
Aufstellung von Fahrradabstellplätzen in der Nähe aller kommunalen und kantonalen Gebäude;
Einrichtung einer Fahrradkommission oder Integration eines PRO VELO Freiburg-Vertreters in die Mobilitätskommission;
Aufhebung des nicht nachvollziehbaren Verbots für Radfahrende, den Abstiegspfad Côte zu nutzen;
Erlaubnis des gegenläufigen Radverkehrs in allen Einbahnstrassen, wo dies vertretbar ist;
Aktive Zusammenarbeit der Gemeindebehörden mit Unternehmen, Geschäften und Gastronomen, um die Attraktivität für Radfahrende zu erhöhen;
Nutzung der Websites bikeable.ch und walkable.ch zur Förderung der Beteiligung der Bevölkerung an Mobilitätsprojekten.

Der Vorstand und die Mitglieder von PRO VELO Freiburg hoffen, dass die Verleihung dieses Preises die Behörden dazu bringt, sich bewusst zu werden, dass konkrete Massnahmen zugunsten der Radfahrenden endlich umgesetzt werden müssen und dass dies eine spürbare Verbesserung der Lebensqualität der betroffenen Bevölkerung mit sich bringen wird.

Der Förderpreis geht an das in der Broye-Region aktive Kollektiv VéloSympa.

Schliesslich hat PRO VELO Freiburg den Förderpreis an das Kollektiv VéloSympa in Estavayer verliehen. Diese Gruppe befasst sich mit den Herausforderungen der sanften Mobilität und macht die Gemeinden der Broye-Region auf die Notwendigkeit aufmerksam, die Wege für sanfte Mobilität zu verbessern.


2023

Auf der Grundlage der Vorschläge der Mitglieder hat der Vorstand von PRO VELO Freiburg folgende Preise verliehen :

Die goldene Speiche für den definitiv geschaffenen Velostreifen auf dem Boulevard de Pérolles in Freiburg. Es war längst notwendig, an dieser zentralen und strategischen Stelle der Stadt die Durchfahrt für Radfahrer zu sichern, deren Weg zwischen Bussen und Verkehr bereits sehr kompliziert ist. Damit wird auch das seit einigen Jahren starke Engagement der Stadt gewürdigt, in Sachen sanfter Mobilität vorwärts zu machen!

Der Plattfuss des Jahres in Sachen Fahrradpolitik geht an die Gemeinde Bulle.
Trotz grosser Worte fehlt es der Gemeinde an Visionen und Ambitionen in Bezug auf die Einrichtung von sicheren Fahrradwegen.
Ausser auf der „Voie Verte“ führt die vorgeschlagene Infrastruktur auf wichtigen städtischen Achsen vielerorts zu Unsicherheiten und Spannungen zwischen Fussgängern und Radfahrern, mit gemischten Gehwegen ohne Trennung der Verkehrsströme und teilweise gänzlich fehlenden Markierungen. Leider hat die Gemeinde die von PRO VELO aufgezeigten Gefahrenpunkte praktisch nicht berücksichtigt.

Erstmals lobt Pro Velo auch zwei Förderpreise aus.
Zum einen wird die Fahrradgenossenschaft Météore ausgezeichnet. Météore wird ab dem 1. September einen Fahrradkurierdienst im Grossraum Freiburg anbieten und damit die professionelle Verteilung von Waren und Dienstleistungen sichtbar und möglich machen. Wir wünschen Météore viel Erfolg.
lameteore.ch

Den Preis für persönliches ziviles Engagement für das Velo geht an Bibiane Deillon und Ilona Chavaillaz für ihren wichtigen Beitrag zur Förderung des Radfahrens im Glane-bezirk. Mit dem Kids Bike Horizon, einem Veloclub für Kinder leisten sie Pionierarbeit, in einer Region, wo das Velo bisher einen schweren Stand hat. Wöchentlich bringen sie damit im Sommer über 150 Kinder ab 4 Jahren zusammen. Ein riesengrosses Dankeschön für ihre tolle Arbeit.


2017

Medienmitteilung Preis Goldene Speiche / Plattfuss

Die drei Finalisten für die Preis Goldene Speiche 2017 sind dies:

  • die Gemeinde Düdingen, für die Realisierung Langsamverkehrsachse Toggeliloch. Die Gemeinde Düdingen realisiert für rund 4.5 Mio. Franken eine Langsamverkehrsachse ausgehend vom Bahnhof Düdingen in Richtung Freiburg mit einem Steg über das Toggeliloch. Die Düdinger Bevölkerung hat dieses Teilstück der Transagglo an der letzten Gemeindeversammlung mit grossem Mehr unterstützt und damit einen wichtigen Beitrag und ein positives Zeichen für die Velofahrenden in der Gemeinde und im Kanton Freiburg geleistet; sehen der Bild
  • die Gemeinde Villars-sur-Glâne, für die Einrichtung eines ständigen Verkehrsgarten  sehen der Bild
  • der Verein Kultur Natur Deutschfreiburg (KUND), für ihren Tourenführer Veloerlebnisse sehen der Bild

Der Goldene Speiche Preis wurde der Gemeinde Villars-Sur-Glâne verliehen.